Helmut Berger

Helmut Berger

Helmut Berger wurde am 29. Mai 1944 in Bad Ischl in Österreich als Helmut Steinberger geboren (Sternzeichen: Zwillinge).

JUGEND

Der Sohn eines Hoteliers besuchte zunächst ein katholisches Internat in Feldkirch und dann auf Wunsch der Eltern die Hotelfachschule, da diese wenig für die schauspielerischen Neigungen ihres Sohnes übrig hatten. Schließlich verließ Berger aus mangelndem Interesse den heimatlichen Betrieb und zog mit 18 Jahren unter anderem nach London, wo er neben Gelegenheitsjobs wie Kellnern und Modeln Schauspielunterricht nahm.

Danach ging er nach Perugia, um italienisch zu lernen und landete schließlich als Model und Filmstatist in Rom.

Seine erste Rolle bekam er 1967 von seinem Lebensgefährten Luchino Visconti in dem Episodenfilm „Hexen von heute“. Seine erste Hauptrolle spielte er in Antonio Leonviolas „I giovani tigri“.

HÖHEPUNKTE DER KARRIERE

Wieder unter der Regie von Visconti hatte er seinen Durchbruch 1969 in „Die Verdammten“. Es folgten weitere große internationale und häufig auch preisgekrönte Werke. So der oscarprämierte Film „Der Garten der Finzi Contini“ von Vittorio De Sica. Oder Viscontis „Ludwig II.“ und „Gewalt und Leidenschaft“, das Porträt der Beziehung zwischen dem alternden Regisseur und dem jugendlichen Schauspieler.

Helmut Berger spielte unter anderem an der Seite von Elizabeth Taylor und Henry Fonda, Romy Schneider und Burt Lancaster, Michael Caine und Dirk Bogarde und avancierte zum internationalen Star.

Er wurde von den großen Fotografen seiner Zeit fotografiert und erhielt das erste männliche Coverfoto der Vogue. Er vermarktete sich als Toyboy, ließ sich nackt für den Playboy ablichten und drang dadurch als erster Mann in eine Domäne ein, die bislang den Frauen vorbehalten war.

Darüber hinaus wurde er zum Inbegriff des Jetset-Lebens der 1970er und 1980er Jahre.

DER ABSTIEG

Der Tod Viscontis 1976, der Berger zutiefst verstörte, war zugleich der Beginn einer Krise des europäischen Films. Nach Quentin Tarantinos „Jackie Brown“ – der kein Erfolg war – und Claude Chabrols „Fantômas“ ging es mit Bergers Karriere stetig bergab. Im Grunde war er ab Ende der 1970er Jahre vor allem in B-Movies und im Fernsehen, wie im „Denver-Clan“, zu sehen.

Zu den letzten Höhepunkten seines filmischen Schaffens zählen seine Auftritte im Kriegsfilm „Codename: Emerald“, in Francis Ford Coppolas „Der Pate – Teil III“, oder in „Ludwig 1881“ im Jahr 1993.

In Bertrand Bonellos Filmbiografie „Saint Laurent“ zog er 2014 noch einmal alle Register seines Könnens als alternder Modeschöpfer. Für den Film hat Helmut Berger sein Gesicht straffen und seine Falten vermindern lassen und auch erheblich an Gewicht verloren.

2019 ließ er verkünden, dass er sich aus dem Showgeschäft zurückziehen wolle.

Neben dem filmischen Schaffen machte er vor allem in Talkshows, unter anderem bei Harald Schmidt und Markus Lanz, von sich reden. Ebenso durch seine kurzfristige Teilnahme beim TV-Format „Dschungelcamp“, die wegen seiner schwächelnden gesundheitlichen Verfassung nach drei Tagen wieder beendet war.

Mediales Interesse erreichte er im Grunde nur mehr durch sein exzentrisches Auftreten, häufig unter Alkoholeinfluss und durch verbale Entgleisungen.

Bemerkenswerte Auszeichnungen hat er – wahrscheinlich zu Unrecht – nie erhalten. Erwähnenswert ist die Golden Globe Nominierung als bester männlicher Nachwuchsschauspieler im Jahr 1970 für seine Rolle in „Die Verdammten“.

PRIVATES

Bis 2004 lebte Helmut Berger in Rom. Dann zog er zu seiner Mutter nach Salzburg. 2011 gab er bekannt, dass er mit Italien abgeschlossen habe.

2013 wurden bei einem Einbruch in seine Salzburger Wohnung Erinnerungsstücke, darunter Originale von Roy Lichtenstein und Andy Warhol sowie wertvoller Schmuck und seine Filmrollen- und Plakatsammlung gestohlen. Laut Helmut Bergers Aussage wird der Schaden auf eine Million Euro beziffert.

LIEBESLEBEN

Die wahrscheinlichste wichtigste Beziehung des bisexuellen Schauspieler war die zu Regisseur Luchino Visconti, den er schon 1964 in Perugia kennengelernt hatte. Berger selbst teilt sein Leben in seiner 1998 erschienenen Autobiographie „Ich“ in die Zeiten vor, mit und nach Visconti ein.

Beziehungen unterhielt er unter anderem mit den Schauspielerinnen Marisa Berenson, Britt Ekland, Ursula Andress, Nathalie Delon, Florinda Bolkan, Elizabeth Taylor, Marisa Mell, Anita Pallenberg und Jerry Hall, sowie mit Rudolf Nurejew und Bianca und Mick Jagger.

Seit 1994 ist er mit der italienischen Schauspielerin Francesca Guidato verheiratet. Schon drei Jahre später gingen die beiden wieder getrennte Wege.

Obwohl er sich abfällig über sie äußerte, wurde die Ehe offiziell nie geschieden.

2015 heiratete er den 37 Jahre jüngeren Millionärssohn Florian Wess, der sich noch im selben Jahr von Berger trennte. Angeblich wegen dessen sexuellen Akten in seinem Dokumentarfilm „Helmut Berger, Actor“, was wiederum dazu führte, dass Berger den Regisseur verklagte. 2020 wurde die Anklage abgewiesen.

Außerdem wurde Berger von seiner Ehefrau wegen Bigamie verklagt.

2019 wurde eine weitere Dokumentation über ihn veröffentlicht. Nach mehreren Lungenentzündungen verstarb Helmut Berger am 18. Mai 2023 im Alter von 78 Jahren​

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(Quelle Bilder: AMAZON MIT LINK ZUM PRODUKT)

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